„Bundesvereinigung Kulturelle Teilhabe“ zu Gast in Würzburg

„Bundesvereinigung Kulturelle Teilhabe“ zu Gast in Würzburg

Die „Bundesvereinigung Kulturelle Teilhabe“ hat zu ihrem offenen Jahrestreffen nach Würzburg eingeladen – zum Austausch, zur gegenseitigen Ermutigung, zur wechselseitigen Stärkung und zur Information für neugegründete oder noch zu gründende Initiativen zum Thema.

Große Harmonie und konstruktiv gute Laune herrschte bei dem Jahrestreffen, das am 11. und 12. Oktober 2019 in Würzburg stattfand. Etwa 60 Teilnehmer kamen aus München, Berlin, dem Ruhrgebiet, Lübeck, Leipzig, Dresden und vielen anderen Städten der gesamten Republik. Ausrichter war die KulturTafel Würzburg.

Die Harmonie der Gruppe erklärt sich leicht, ist doch das Ziel, Menschen mit geringem Einkommen den Weg zu kulturellen Veranstaltungen zu ebnen, bei allen Initiativen gegeben. Bei den meisten Initiativen vermitteln ehrenamtliche Helfer gespendete Eintrittskarten telefonisch, andere – wie in Osnabrück und Frankfurt – nach österreichischem Vorbild über ein Pass-System.

Der Wille, konkret gegen Vereinsamung und für Solidarität in der Gesellschaft zu kämpfen, ist allen Kulturinitiativen gemeinsam. Weil die Karten ehrenamtlich vermittelt werden, fördern die Kulturtafeln zivilgesellschaftliches Engagement. Und weil die Veranstalter in den meisten Fällen bereitwillig unterstützen und soziale Einrichtungen wie AWO, Tafeln oder Diakonie die Türen öffnen, sind auch sie aktiv in das System eingebunden.

Die BVKT als Dachverband und ihre mittlerweile 26 Mitglieder verstehen sich als Lobby für eine Gesellschaftsschicht, die viel zu lange und viel zu oft von kulturellen Veranstaltungen ausgegrenzt wurde und wird. „Kultur bedeutet Lebensqualität, und sie fördert nachweislich die Gesundheit,“ betonte Sabine Ruchlinski, Vorsitzende der BVKT. Kein Wunder also, dass es ein Ziel der Bundesvereinigung ist, das Recht auf Kulturelle Teilhabe ins Grundgesetz aufzunehmen.

Das diesjährige Treffen war offen gestaltet, das heißt, auch Initiativen, die (noch) keine Mitglieder der BVKT sind, waren eingeladen. Darunter viele Teilnehmer, die die Gründung einer Kulturtafel in ihrem Ort planen. „Jede Woche bekommen wir Anrufe von Interessierten“, erzählte Katharina Maurer von der BVKT-Geschäftsstelle in München. Entsprechend groß war die Nachfrage nach dem Workshop für „Neue Initiativen“. Ein weiteres großes Thema war die Akquise von Geldern. Denn bei großen Vereinen mit vielen ehrenamtlichen Helfern muss hauptamtlich koordiniert werden, so Sabine Ruchlinski. Nicht alle Vereine werden – wie in „KulturRaum München“ oder „Kulturwunsch Freiburg“ – aus der Stadtkasse gefördert.

Die Kulturinitiativen benötigen noch an anderer Stelle Geld: Wenn viele tausend Karten pro Jahr vermittelt werden, dann geht das nicht ohne eine entsprechende Datenbank. Eine neue soll programmiert werden, und zwar mit Unterstützung der Universität Bochum. Hierfür werden noch Sponsoren gesucht.

Die „Bundesvereinigung Kulturelle Teilhabe“ hat zu ihrem offenen Jahrestreffen nach Würzburg eingeladen – zum Austausch, zur gegenseitigen Ermutigung, zur wechselseitigen Stärkung und zur Information für neugegründete oder noch zu gründende Initiativen zum Thema.